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Soda + Lacke = Sodalacke?
Was sind Sodalacken?
Sodalacken sind seichte, meist hochgradig alkalische Binnengewässer, deren chemisch-physikalischen Eigenschaften und Wasserstände über das Jahr starken Schwankungen unterliegen. Sie fallen sogar mehr oder weniger regelmäßig trocken. Oft ist dies im Sommer und Frühherbst der Fall. Die Sodalacken verfügen über keine nennenswerten oberirdischen Zuflüsse, wie sie etwa für die meisten Seen der Alpen typisch sind. Sie werden stattdessen hauptsächlich von Niederschlagswasser und Grundwasser gespeist.
Nicht nur die Sodalacken selbst, sondern auch ihr Umfeld stellen besondere und europaweit seltene Lebensräume dar. Sie genießen daher als Ganze einen besonderen Schutz.
Wie funktionieren Sodalacken?
Der Lackenboden ist nach unten hin dicht, wo das Grundwasser ansteht und durch die Kapillarwirkung die Salze in das Sodalacken System nachgeliefert werden. Die völlige Austrocknung der Sodalacken trägt zur Erhaltung des Systems bei. Durch die Verdunstung im Sommer wandern die Salze an die Bodenoberfläche der Lacken und kristallisieren aus. Durch die Absenkung des Grundwasserspiegels reisst die Verbindung der Kapillarwirkung allerdings ab, wodurch die Lacke aussüßt und zu verschwinden droht.
Woher kommt das Salz in den Lacken?
Die Entstehung der Lacken ist noch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Ebenso, woher das für das Funktionieren der Lacken essenzielle Salz stammt. Es werden einige Theorien diskutiert. Fest steht: Sodalacken haben als salzhaltige Gewässer gänzlich wenig mit Meerwasser oder klassischen Salzseen zu tun. Das zeigt sich schon an den chemischen Verbindungen, die in Sodalacken zu finden sind. Während in Meerwasser vor allem Chlorid- und Natrium-Ionen dominieren (NaCl = "Kochsalz"), spielen diese in den Sodalacken eine untergeordnete Rolle. Diese zeichnen sich vielmehr durch einen besonders hohen Gehalt an Natriumkarbonat ("Soda") bzw. Natriumhydrogencarbonat ("Natron") aus. Daneben können verschiedene andere Salze in unterschiedlichen Konzentrationen vorkommen. Zu diesen zählen Glaubersalz (Natriumsulfat), Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Kochsalz (Natriumchlorid).