Have any questions?
+44 1234 567 890
Wasserbauliche Maßnahmen
Im Rahmen des Projektes LIFE Pannonic Salt werden insgesamt mindestens 8 Wehre im System des Seewinkel Hauptkanals errichtet bzw. erneuert. Dadurch wird der Abfluss von Wasser aus der Region gemindert.
Gleichzeitig können extreme Starkregenereignisse, die aufgrund des Klimawandels potentiell zunehmen werden, zu plötzlichen Grundwasserspiegelspitzen mit der möglichen Folge von Überschwemmungen führen. Aus diesem Grund sind auch Maßnahmen für einen verbesserten Hochwasserschutz tiefliegender Siedlungsbereiche im Projekt vorgesehen.
Mit diesen wasserbaulichen Maßnahmen sollen einerseits hohe Grundwasserstände ermöglicht werden, um die Funktionalität der Sodalacken zu ermöglichen. Andererseits sollen bestehende Keller vor Überflutung geschützt werden.
Restaurationsmaßnahmen
Gebietsfremde, invasive Arten wie v.a. die Ölweide (Eleagnus angustifolia) breiten sich im Projektgebiet stark aus. Um die ursprünglich gehölzfreien Lackenufer wieder herzustellen und um eine Schädigung des Lackenbodens durch das Wurzelwerk dieser Gehölze zu verhindern, werden diese mechanisch entfernt.
In einigen Becken der Sodalacken haben sich als Folge von Degradation, verringertem Salzgehalt und fehlender Beweidung dichte Bestände von Schilf entwickelt. Die Entfernung von Schilf ist ein unerlässlicher Schritt bei der Wiederherstellung von Salzwiesen und Sodalacken.
Weitere Restaurationsmaßnahmen betreffen die Wiederherstellung des Reliefs besonders stark degradierter Sodalacken, den Abtrag einer bereits gebildeten Humusschicht (falls notwendig), sowie die Renaturierung von Salzsteppen durch angepasste Mahd.
Zukunftsperspektiven
Im Rahmen eines eigenen Workpackages werden Szenarien für ein zukünftiges, nachhaltiges Wassermanagement und eine zukünftige, wasserschonende Landwirtschaft in der Region ausgearbeitet.
Die Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Wasserhaushalts stellt über die Ziele des Projekts LIFE Pannonic Salt und auch die Grenzen des Europaschutzgebietes Neusiedler See – Nordöstliches Leithagebirge hinaus eine große Herausforderung dar. Um die Salzlebensräume zu erhalten muss eine zukünftige Wasserbewirtschaftung in der Region aber in größerem Rahmen gedacht werden.
In Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Experten aus dem Bereich der Landwirtschaft werden Szenarien für wasserschonende, landwirtschaftliche Bewirtschaftungsformen erarbeitet. Dabei stehen Fragen zu trockenheitsresistenten Kulturen und effizienten Bewässerungssystemen im Raum. Auch Auswirkungen des Klimawandels und wirtschaftliche Aspekte müssen berücksichtigt werden.
Begleitendes Monitoring
Um den Erfolg der gesetzten Maßnahmen zu überprüfen wird ein Monitoring in Form von „Vorher-Nachher-Untersuchungen“ durchgeführt.
Limnologische Untersuchungen liefern Erkenntnisse über die Entwicklung von Kleinkrebsen während der Projektlaufzeit.
Ein weiterer Teil des Monitorings beschäftigt sich mit dem ökologischen Zustand der Ränder der Sodalacken und ihrer Umgebung, wobei der Schwerpunkt auf salztoleranter (halophiler) Vegetation liegt. Die Erhebungen dienen aber auch der Dokumentation und Bewertung derjenigen Bereiche, in denen vor Ort Sanierungsmaßnahmen an besonders degradierten Standorten durchgeführt werden.
Bodenuntersuchungen geben Aufschluss über Veränderungen des Salzgehalts in den verschiedenen Bodenschichten
Im Rahmen eines sozio-ökonomischen Monitorings werden verschiedene Aspekte der Wahrnehmung des Projektes in der Region und wirtschaftliche Zusammenhänge untersucht.
Öffentlichkeitsarbeit
Das in der Region zum Teil bereits stark vorhandene Bewusstsein um den Wert der einzigartigen Salzlebensräume wird durch eine Vielfalt an Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit gestärkt. Erreicht werden sollen aber nicht nur in der Region Ansässige, sondern auch die Vielzahl von Besucher*innen die alljährlich nicht zuletzt der Natur wegen im Seewinkel Urlaub machen.
Die Einbindung verschiedener Stakeholdergruppen stellt dabei eine wichtige Aufgabe dar. Im Rahmen von Exkursionen, Infoveranstaltungen, aber auch Fachtagungen wird eine Vielzahl an Personen erreicht.
Unerlässlich ist die Öffentlichkeitsarbeit mit modernen technischen Mitteln. Nicht nur die Projektwebseite, sondern auch Social-Media Kanäle auf Facebook und Instagram sind hier relevant. Darüber hinaus werden Podcasts und Youtube-Videos produziert.